Dann fliegt Dir der Reifen um die Ohren!

(quelle Bild: Pixabay)

Worte, die ich echt nicht hören wollte. Es ist schon etwas her, da klärte mich ein Ex-Kollege darüber auf, dass mein Reifendruck nicht in Ordnung sei. Zwei Reifen wirkten quasi etwas platt.

Ich nahm es mit Bauchweh zur Kenntnis.

Kurze Zeit später sprach mich ein Bekannter ebenfalls darauf an. Der Reifen hinten rechts war mehr als platt. Seine Worte:

Achte mal darauf und mach Druck drauf.

„Sonst fliegt Dir der Reifen um die Ohren!“

Diesen Satz wollte ich nicht hören. So fuhr mein KFZ ab dem Moment mit 30 km/h durch die Pampa. Bloß kein Aufsehen erregen wenn der Reifen platzt. Ich hatte Blutdruck, Kreislauf, Puls. Bloß kein Aufsehen erregen.

Im Tankdeckel stand leider nicht welchen Druck meine Puschen brauchen.

So fuhr ich mit Schweiß auf der Stirn an eine Tankstelle.

Und sprach zwei Männer an von einem Sanitärfachhandel hier aus meiner Stadt und bat um Hilfe bei der Bedienung vom „Reifen-Aufblas-Apparatismus“. Diese standen etwas weiter weg und waren am malochen.

Die zwei Herren hatten zu tun, versprachen mir aber die Hilfestellung in einigen Minuten. Und dann kam mein persönlicher Held:

Der gute Mann kümmerte sich nicht nur um meinen platten Reifen – nein, er kümmerte sich um alle Reifen und richtete den Druck. Er nahm sich echt Zeit und ging mit mir gemeinsam um meine Gurke um den Druck an allen vier Schlappen zu prüfen.

Ich war dem guten Mann so dankbar, wahrscheinlich hat er seine Mittagspause wegen mir vergeudet.

Ich hatte noch 10 Euro im Geldbeutel, bot ihm diese auch an für ein Dankeschön. Aber er verneinte.

1000 Dank waren zu wenig, das war für mich echt ganz großes Kino.

Und das war eine Begegnung, wie sie besser nicht in die Weihnachtszeit passt.

Es sind die kleinen Dinge, die große Taten bewirken. ^^

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Das letzte „Mittwochabend-Sparfach-Bier“ bei Micha.

Ich könnte mich gerade heute in den Hintern beißen, dass ich in der Zeit des Sparens bei Micha lange Zeit nur kurz bei ihm rein rammelte, mein Geld in das Sparfach warf und nach einer recht kurzen Konversation die Kleine Kneipe wieder verließ. Ohne etwas zu verzehren oder zu quatschen. Eigentlich recht unhöflich. Davon kann kein Gastronom leben.

Erst in den letzten Monaten stand der Gang in die Kleine Kneipe mittwochs auf dem Plan, dann mit Zeit im Gepäck und auf einen Plausch plus Kaltgetränk. Im Sommer vor der Tür sitzend, im Winter an der Theke. Bei einem O-Saft oder Bier diskutierend, viel lachend und andere Uslarer treffend. Was habe ich dabei teils für Szenen verfolgen dürfen in der Langen Straße. Die Freunde von Micha darf man da nicht auslassen, über die Jungs konnte ich mich oft beömmeln. Echt tolle Freunde. Welche ihn immer unterstützten.

Bis Anfang Januar 2024 hat die Kleine Kneipe noch viel zu bieten. Eine Wursteprobe, die Live Night, Weihnachtsmarkt mit Bratwurst und Glühwein und am 30.12. die (Never)Ending-Party.

Und dann haben wir im Januar wieder eine Kneipe weniger. Es sei denn, es findet sich ein Nachfolger.

Was haben wir für schöne und ulkige Momente in der Kleinen Kneipe verbracht.

An erster Stelle steht bei mir der „Stürzer“, welcher nach dem Gang auf die Toilette hinter den Tresen fiel. Micha kam mit gefühlten 250 km/h aus der Küche gerannt, weil das Geräusch echt furchteinflößend war.

Das beobachten der Uslarer Nachtszene, wenn man bei Micha vor der Tür saß.

Die leckeren Pommes mit Ketchup und Majo an einem Freitag beim Landmarkt.

Die vielen Erlebnisse, Gespräche, Debatten. Gerade wenn es um Uslar ging.

Da hat Micha sich immer eingebracht und versucht Dinge zu bewegen. positiv zu bewegen. Micha war ein Macher, nicht selten fand man ihn im Rathaus wenn es um die Belange von Uslar ging. Und den Mund ließ er sich auch selten verbieten.

Man kann Micha nicht nachsagen, dass er nicht kreativ war und viel wagte. Wir Uslarer haben es oft verkackt weil wir durch Abwesenheit glänzten. Ich erinnnere ungerne an die Party im Park im letzten Jahr. Das war echt blamabel.

Gesundheit und das Privatleben stehen aber an erster Stelle. Und da versteht man all die, welche aus diesem Grund kürzer treten oder ihre Visionen aufgeben.

„Micha, Du hast es versucht und stehst bei mit deshalb schon hoch im Kurs. Good luck für Dich.“

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Ein Abend der besonderen Art bei einem Kriminalbiologe.

Quelle Bild: Pixabay/Clker-Free-Vector-Images

Es ist knapp 2 Wochen her, da war ich verabredet mit fünf Ex-Kolleginnen zu einer Veranstaltung in der Stadthalle Holzminden mit Dr. Mark Benecke, Kriminalbiologe und forensischer Entomologe (Entomologe = Insektenforscher).

Ich kenne Dr. Benecke aus Fernsehformaten wie „Medical Detectives – Geheimnisse der Rechtsmedizin“. Gestern Nacht erst flimmerte er über meine Mattscheibe.

Solche Dokus schaue ich mir oft an weil mich das Thema interessiert. Wie man Todesfälle aufklären kann, z. B. auch mit der Hilfe von Insektenbefall bei den Verstorbenen. Und wie weit unsere Spezialisten in diesem Thema bereits sind. Ob es ein natürlicher Tod war oder eben nicht. Wie lange jemand schon verstorben ist. Und all die anderen Umstände.

Vier meiner fünf Ex-Kolleginnen, auch alle in der Medizin beheimatet und viel mehr dran am Thema, waren schon „vorbelastet“ weil sie im letzten Jahr bei einer Veranstaltung von Dr. Benecke bereits anwesend waren. Und total positiv darüber berichteten.

Mir warfen sich nach einem Todesfall in der Familie vor vielen, vielen Jahren noch mehr Fragen auf zum Thema Sterben. Und ich brauchte all die Antworten um das verarbeiten zu können. Zum Glück gab es damals einen sehr netten Bestatter, der auf alle Fragen eine Antwort hatte und mich so nicht im Dunkeln stehen ließ. Denn zu dem Zeitpunkt war das fast noch ein Tabuthema, Man hinterfragte all das nicht, das gehört sich nicht. Das war zumindest mein Gefühl. Und auch heute noch gab es nicht selten Unverständnis als ich berichtete, wohin die Reise geht an diesem Abend.

Heute geht man mit dem Thema viel offener um. Es gibt Trauerbegleitungen, Trauergruppen und wir können in diversen Dokumentationen auch viel weiter hinter die Kulissen schauen. Wir können mit Patientenverfügungen und Vollmachten z. B. mehr Einfluss nehmen. Dinge klären, an denen die Hinterbliebenen nicht selten verzweifeln und die für Debatten sorgen. Aber das nur am Rande.

Bei Dr. Benecke fiel mir an diesem Abend auf, dass er recht strenge Regeln hatte. Keine Handyaufnahmen – kein dauerndes Flüstern – kein rein- und rausgehen während seines Vortrages. Ich verstand das erst nicht, später aber dann doch: Das Bildmaterial war echt crazy und hart, solche Bilder hatte ich selten gesehen. Deshalb sollte all das auch nicht unbedingt bei Facebook und Co. landen.

Flüstern aus dem Grund nicht, da es einigen doch flau im Magen wurde und sich Dr. Benecke auf Wortbeiträge aus dem Publikum fokussieren wollte wenn Hilfe nötig war weil jemand kollabierte. Um dann eine Pause einzulegen oder auch die Sanitäter zu rufen. Was an diesem Abend auch passierte.

Rein- und auch rausrennen stört eine Veranstaltung, ob bei Dr. Mark Benecke oder den Wildecker Herzbuben.

Zu was die Medizin, die Forschung und auch die Forensik heute in der Lage sind, das ist echt beeindruckend.

Für viele Hinterbliebene ist die Frage nach dem „warum“ und „wieso“ so wichtig. Bei Verbrechen wollen die Angehörigen vielleicht auch den genauen Ablauf verfolgen können. Und sicherlich sind sie sehr an der Aufklärung interessiert. Um den Täter bestraft zu sehen und um ein Stück weit mit dem Verlust umgehen zu können. Ob das allen gelingt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Die Erklärungen von Dr. Mark Benecke haben einen Einblick in das geliefert, was für uns Normalos kaum vorstellbar ist. Und nein, dieser Abend war nicht dunkel, düster und schwere Kost. Es wurde auch hin und wieder gelacht über die Sprüche von Mark Benecke. Nicht in Bezug auf die Verstorbenen, sondern eher auf seine Erlebnisse bezogen.

Deshalb mein Prädikat „sehr empfehlenswert“. Und lieber Dr. Benecke, falls Sie das hier lesen: Ich feiere Sie noch heute für den Spruch mit der „Affenpocken-Quarantäne“. ^^

Gruß an Vicky, Jule, Anke, Marion und Bianca 🙂

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Kinder, wie die Zeit vergeht.

Man könnte meinen es war gestern, als ich mit meiner Seidenbluse und langem, schwarzen Rock in der Aula der Realschule Uslar stand und mein Abschlusszeugnis entgegennahm. 1988 war es.

Das ist nun schon 35 Jahre her und wurde gestern Abend gebührend gefeiert mit einem Klassentreffen. Nebst den anderen Parallelklassen, welche mit uns zusammen die Schule verließen. Wir treffen uns alle fünf Jahre.

Um 18 Uhr ging es los in einem italienischen Restaurant. Das Orga-Team hatte schon dekoriert und geschmückt und nach und nach füllte sich die Außenterrasse.

Kurios, dass man fast immer 2-3 Leute nicht sofort erkennt. Was daran liegt, dass man vielleicht wenig Kontakt hatten zu Schulzeiten. Aber noch kurioser, dass 2-3 Leute noch immer so aussehen, als hätten sie gestern erst den Ranzen in die Ecke geschmissen.

Es gibt an solchen Abenden immer so viel zu erzählen und zu berichten und natürlich auch zu erfragen.

Beim bestellen vom Essen musste ich wohl schmunzeln, als einige die Brillen herausholten um die Speisekarte zu studieren. Ja, wir werden älter. Bei mir hat eher das Hörvermögen nachgelassen.

Nach einigen

„Hä?“ „Was?“ „Sag nochmal!“

meinerseits während der Konversation kam dann auch ein

„Du hörst aber echt schlecht.“

Jau.

Unsere Klassenlehrerin war auch angereist. Sie nimmt alle 5 Jahre eine weite Strecke auf sich um mit uns diesen Abend zu verbringen. Das spricht ja für unseren Zusammenhalt damals und auch heute noch.

Das Tanzbein wurde natürlich auch geschwungen, dafür waren extra zwei DJs gebucht worden. Bei einigen Songs von damals ging mein Kopfkino auch gleich an. Schön, wenn man noch so viele Erinnerungen hat. Ich wiederhole mich sicherlich: Es war für mich die schönste Zeit, gerade die 80er Jahre.

Einige von uns haben schon Enkelkinder, die Silberhochzeit stand vielleicht auch schon an bei den Mitschülerinnen und Mitschülern. 35 Jahre sind eine lange Zeit. Und man fragt sich wo die Zeit geblieben ist. Gerade wenn man sich alle anschaut. Wir sind ja nur ein klein wenig älter geworden 😉

Beim nächsten Wiedersehen sind es dann 40 Jahre her.

Ich freue mich schon jetzt!

Danke an die Organisatoren, habt ihr wieder klasse gemacht. Als ihr die Salzstangen auf den Tischen verteilt habt, war es wie damals samstags beim Fernsehschauen mit der Familie. ^^

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Von einer extrem geilen Vereinsfahrt und „zruck zu Dir“.

Es trug sich zu an einem Wochenende Ende Juli 2023. Knapp 40 Menschen trafen sich morgens gegen 7 Uhr an einem Reisebus bei der „Schrödereiche“ auf dem Dorfe um ein gemeinsames Wochenende in Bayern zu verbringen. Einer der Menschen war ich. Quasi als Gastmitfahrerin der Osterfeuergruppe Allershausen.

Die Vorgeschichte zu diesem Trip findet ihr auf meinem Blog, ich verlinke die Story in den Kommentaren.

Nach einem Gruppenbild bestiegen wir den Bus, Koffer und Proviant waren schon an Bord.

Es fährt sich recht angenehm knapp 500 km mit Leuten von jung bis alt. Denn alle schienen miteinander zu harmonisieren. Zudem war alles war tipptop geplant und wurde toll begleitet. Wenn ich nur an das geile Frühstück an der Raststätte denke. Wie auf Klassenfahrt war das irgendwie. Ein saugeiles Feeling.

Wir konnten uns im Vorfeld drei Songs für die Fahrt wünschen. Dann gibt es keinen Stress bei der Wahl des Radiosenders über 7 Stunden bei der Altersspanne. Die Palette war weit gefächert. Als der Song „in meiner Hose wohnt ein Iltis“ kam, ahnte ich schon, dass diese Fahrt etwas ganz besonderes wird. Und ich behielt weiß Gott Recht!

Ich hatte mir mitunter einen recht alten Song gewünscht. „Zruck zu dir“ von Nickerbocker & Biene. Den hatte sich auch schon eine andere Mitfahrerin meines Jahrgangs auf der Agenda. Dass sich genau dieser Song zwei Tage lang in mein Hirn brannte, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Partyband am Freitag hieß „zruck zu Dir“ und auf dem Zelt lief der Song immer mal wieder. Noch heute habe ich einen Ohrwurm um ehrlich zu sein.

Am Nachmittag dann gegen 15 Uhr Ankunft im Hotel in Bayern. Die einen schafften es auf die Zimmer um sich frisch zu machen. Die anderen standen noch 2 Stunden später mit den Koffern auf der Terrasse des Gasthauses und genossen die Maß Bier.

Nach einem typisch bayerischen Abendessen ging es dann auf das Zelt zum Volksfest. Die ersten sprangen in die Karren vom Autoscooter, die anderen genossen die Maß, wiederum andere standen an der Schießbude.

Unterschied von uns Niedersachsen zu den Bayern: In Bayern gibt es keine Tanzfläche. Da startet die Party um 19.30 Uhr und um 19.31 Uhr stehen die Allershausener schon auf Tischen und Bänken. In Tracht. Unglaublich!

Bei uns kommen die Allershäuser meisten nach 22 Uhr und stehen oder tanzen auf dem Zeltboden. Mit 0,25 l im Becher. Ohne Tracht, meist in Jeans und Shirt. Aber eben nicht weniger spektakulär.

Die witzigsten und kuriosesten Szenarien spielten sich in meiner Truppe allerdings abends bzw. nachts ab. Wenn klar war, dass sich jemand in dem Ort verlaufen hatte und per Whatsapps-Gruppe um Hilfe bat. Ich habe selten so viel und so oft gelacht.

Der hiesige EDEKA-Markt war irgendwie immer ein Anlaufpunkt für uns. Da trafen sich scheinbar viele, welche die Orientierung verloren hatten.

Ich persönlich habe es auch nicht direkt vom Zelt ins Hotel geschafft in der Nacht. Dafür habe ich aber viel gesehen vom bayerischen Allershausen 🙂 Vom Zelt zum Hotel waren es ca. 200 m. Und auch ich strandete mittendrin am EDEKA-Markt.

Das gemeinsame Frühstück, die Gespräche am Tisch und im Bus, diese irrwitzigen Whatsapp-Nachrichten, die tolle Vorbereitung und Begleitung der Fahrt, das war für mich echt etwas ganz besonderes. Auch die Rückkehr in unser Allershausen, als wir noch Smalltalk hielten und das Wochenende Revue passieren ließen. Deshalb trete ich mit 53 Jahren noch der Osterfeuergruppe bei. Das MUSS unterstützt werden.

Übrigens: Die Menschen in Allershausen bei Uslar nennt man Allershäuser. Die Menschen hingegen in Allershausen bei Freising nennt man Allershausener. Das wusste ich bis vor ein paar Wochen auch noch nicht.

Grüße gehen raus an die Allershausener in Freising, an die Allershäuser bei Uslar, an die OFG, an das Busunternehmen Schönherr aus Volpriehausen, an das Hotel und Restaurant Fuchswirt und dessen Peronal und, na klar, an den EDEKA-Markt im anderen Allershausen. Er war der Dreh- und Angelpunkt in den Nächten für uns. Sauber. ^^

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Das war spitze! Meeting Revival-Party 2023

(Quelle Bild: 8926/Pixabay)

Wochenlang auf diesen Abend gefreut und dann war es endlich so weit: Nach 4 Jahren Pause stand wieder eine Meeting Revival-Party an. Ich wäre am liebsten um 16 Uhr schon zum Kulturbahnhof gelatscht um bloß nichts zu verpassen. Um 19.30 Uhr hielt mich dann zu Hause nichts mehr und los ging es.

Per Whatsapp kamen schon im Laufe des Tages Songs der 80er bei mir an und Bilder vom vorglühen. Viele waren in heller Aufregung.

Der erste Gang beim betreten vom Gelände war Richtung Bühne zu Speedy und Peter, dem DJ-Team aus den guten alten Zeiten. Das Intro zu hören und die Stimmen der Beiden: Herrlich. Mir ist kurioserweise gestern erst die extrem geile Stimme von Peter aufgefallen, aber das nur am Rande.

Die Songs der 80er und 90er ließen viele Leute beim Smalltalk mitwippen. Beim Blick auf die Tanzfläche hatte man den Eindruck, dass halb Uslar abzappelt.

Bei Facebook schrieb jemand auf die Seite vom Kulturbahnhof:

„Ihr habt uns einen Teil unserer Jugend zurückgegeben.“

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Man hat einfach so viele tolle Erinnerungen an diese Zeit. An unsere Jugend. An diese Kleinstadt vor 30 oder 40 Jahren. An die Freundschaften, welche teils heute noch bestehen. Das war gestern auch einer meiner Höhepunkte, dass man so viele bekannte Gesichter bzw. Kumpels wiedergesehen hat.

Übrigens fand ich es richtig klasse, dass es etwas für den kleinen Hunger gab. Sich nachts noch Pommes rot-weiß reinzuknödeln hatte was 😉

Wir sind alle in den vergangenen Jahrzehnten gealtert, aber gestern fühlte man sich wieder ein wenig wie ein Teenie. Als wir unsere Donnerstage und Samstage im Meeting verbrachten. Und da es damals noch keine Handys gab, erschien auch hin und wieder eine Mutter oder ein Vater in den „heiligen Hallen“ weil man nicht um die verabredete Zeit zu Hause war. Das war gestern auch kurz Thema. Ebenso Wolfgang S., gerne „Disco-Jupp“ genannt, fand Erwähnung. Leider war er im Urlaub und nicht vor Ort.

Die Party gestern war mein absolutes Highlight und es wird schwer, das alles in diesem Jahr nochmal zu toppen feiertechnisch.

Grüße gehen raus an Jan, der mit dem Zug aus Bodenfelde von einer anderen Party kam und auf seine unverkennbare Art gefeiert hat. Und an die beiden mir unbekannten Männer, welche zu Kerstin Ott eine flotte Sohle aufs Parkett legten. So muss das sein.

Das Team vom KuBa und alle anderen Beteiligten haben einen tollen Job gemacht.

Das schreit nach baldiger Wiederholung.

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Das war die Krönung!

(Quelle Bild: Pixabay)

Ich war heute früh wach und gehörte auch zu denen, welche gegen 9 Uhr den Fernseher anstellten. Ich wollte die Krönung von King Charles III. anschauen. Weil mich diese Art Berichterstattung total fasziniert. Es geht mir einfach nur um diese Zeremonien, nicht um Debatten um die Monarchie und andere Fehltritte. Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt um ehrlich zu sein und das ist auch nicht mein Thema.

Diese Übertragungen um die Hochzeiten, Beisetzungen und eben wie heute die Krönung aus Königshäusern ist eben eine andere Welt die sich uns da erschließt.

Ich frage mich immer wer das alles organisiert und warum dort auf die Sekunde alles zu passen scheint. Und wie alle diese wirklich lange andauernden Ereignisse durchhalten von den Beteiligten.

Ich drehe schon durch wenn ich einen Geburstag mit 4 Personen vor mir habe: In Königshäusern geht es wahrscheinlich um Tausende von Gästen, Mitwirkenden, Verantwortlichen usw.

Mein Held des Tages war der Dirigent des Orchesters in der Westminster Abbey, Eliot Gardiner wenn ich richtig informiert bin. Er ist so dermaßen abgegangen in seinem Job, dass ich dachte seine Brille fliegt gleich weg vor lauter Inbrunst.

Der nächste Held war der kleine Prinz Louis Arthur Charles, 5 Jahre alt und Sohn von William und Kate. Völlig nachvollziehbar, dass man in dem Alter bei 2 Stunden Krönung vom Opa auch mal müde werden darf oder Faxen machen. Über einige Ausschnitte mussten auch die Kommentatoren heute schmunzeln. Er ist eben ein Kind.

Als gesagt wurde wie schwer so eine Krone ist, knickte mein Kopf automatisch ein. Die Edwardskrone wiegt über 2 kg. Und kostet Millionen.

Kaum hatte Camilla ihre Krone auf dem Kopf, ging das wilde Wischen auch schon los. Ob sie nichts mehr sah oder sich das vom Spray getunte Haupthaar in die Augen verirrtte, das werden wir wohl nie erfahren.

Auch faszinierend wie die kleinen Jungs vom Chor in der Westminster Abbey durchhielten. Ein Liedbeitrag nach dem nächsten. Die Musik war echt klasse und hörte sich perfekt an. Eigentlich ist diese Musikrichtung nicht meine, aber da hatte auch ich eine dezente Gänsehaut.

Die Krönung heute wurde monatelang geübt und vorbereitet. Wie auch wahrscheinlich alle anderen Ereignisse dort.

Da wartet man 74 Jahre auf den Titel des Königs. Auf den Job wahrscheinlich gedrillt von Kindesbeinen an. So what.

Tauschen würde ich damit nicht.

Aber Großbritanien, das Königshaus, London, England etc. haben mich seit Monaten angefixt. Ein Krimi ist Schuld.

Der nächste Urlaubstrip geht in diese Ecke der Welt.

Nur eben ohne 2 kg Krone und Eliot Gardiner, Charles, Camilla und Louis. ^^

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Meeting Revival-Party unter freiem Himmel

(Quelle Bilder: Kulturbahnhof Uslar, Lothar Niebur, Pixabay)

Am Samstag, 20. Mai, heißt es in Uslar wieder: It`s time for 80th and 90th.

Um 19.30 Uhr öffnet das Gelände des Kulturbahnhofs Uslar seine Pforten für all die, welche sich noch an die Zeit der „Meeting Ära“ in Uslar erinnern können. Mit all seinen Geschichten. Denn über diese Zeit spricht man hin und wieder heute noch. Entsprechend groß ist die Vorfreude. Um 20 Uhr startet dann eine Reise in längst vergangene Zeiten. Mit den Kult-DJs Peter Ische und „Speedy“ Lothar Niebur.

Speedy verlässt für diesen Abend seine Heimat und wird zusammen mit Peter die Fangemeinde musiktechnisch wieder in alten Zeiten beamen. Das letzte Mal feierten wir in ähnlicher Manier am Kulturbahnhof vor 4 Jahren eine Meeting Revival-Party. Viele erinnern sich sicherlich noch. Bei Lied Nummer 2 wurde schon getanzt zu Milli Vanilli und im Laufe des Abends stand man in einer langen Warteschlange vor dem Getränkeausschank. Denn es hatten sich wieder viele Fans dieser Zeit dort eingefunden. Sicherlich wird es in diesem Jahr nicht anders sein.

Endlich wieder tanzen, feiern und quatschen von Sonnenuntergang bis in die Nacht zu Songs von A-ha, Laura Branigan, Den Harrow und Co. Geiler geht`s eigentlich nicht.

Sollte sich das Wetter von seiner schlechten Seite zeigen, wird das Ganze in den Kulturbahnhof verlegt. Aber wir Fans dieser Zeit sind ja nicht so zimperlich.

Neu in diesem Jahr ist auch, dass wir 1 bis 2 Stündchen länger eskalieren dürfen. Vielleicht bis dann, wenn die Sonne langsam am Firmament erscheint.

Freuen wir uns einfach nur auf tolle Musik, auf ein Wiedersehen mit vielleicht auch Freunden von damals, auf nette Gespräche und den ein oder anderen Rückblick auf diese Zeit in Uslar und natürlich auf unsere Jugend.

Der Jugend- und Kulturbahnhof exisitert mittlerweile seit 20 Jahren. Und wenn man sich die Website mal anschaut, dann erhält man einen Überblick auf die breit gefächerte Palette der Angebote. Und man munkelt, dass noch ganz viele neue Projekte auf uns warten bzw. in Planung sind. Für mich persönlich ist der Kulturbahnhof eine absolute Bereicherung für Uslar.

Chapeau, liebes Team!

Website des KuBa: https://www.kulturbahnhof-uslar.de/

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Von „Richter Nase“ und „wir müssen uns nur eincremen“.

(Quelle Bild: Pixabay)

Die echt beklopptesten Werbespots.

„Hiermit verurteile ich Sie zu einer Woche verschnupfter Nase!“

Die Werbung für die Nasentropfen von N*sivin ist an Einfältigkeit und Affigkeit ja kaum zu überbieten. Meine Meinung.

Da steht eine Dame in einer farblich auf die Pulle Nasentropfen abgestimmten Bluse vor einem Richter und trötert nach seinem Urteil:

„Richter Nase, ich habe N*asvin. Für eine schnellere Befreiung der Nase.“

Und ich packe mich an selbige und frage mich wer sich das ausgedacht hat. Und wer durchgewunken. Und wer gedreht. Und wer bezahlt. Also den Werbespot jetzt.

Zwerg Nase war gestern – heute ist „Richter Nase“ am Start. Schon allein wegen dem Klamauk würde ich das Zeug nicht kaufen.

Aber noch viel schlimmer finde ich die Werbung für ein Schmiermittel der „unteren Etage“:

Die Werbung vom V*gisan!

Da sitzen Frauen im Stuhlkreis und tauschen sich aus über Trockenheit im Schlüppa. Begleitet von einer scheinbar namhaften Sexualtherapeutin.

Es geht mir nicht um den Ernst dieses Problems. Es geht mir eher um die Darstellung von uns Frauen. Bei mir kommt es so an, als wären wir zu doof einen Facharzt aufzusuchen. Und darum, dass wir eine Art Selbsthilfegruppe gründen müssen um das alles zu besprechen. Stundenlang. Was für ein Bullshit.

Wir leben im Jahr 2023, da gibt es Google und Co. Und Literatur und Co. Und Gynäkologen und Co.

In diesem Werbespot werden Frauen wie total verblendete Wesen dargestellt.

Ich habe mich gefragt wie die sich gefunden haben laut diesem Werbespot:

Vor der Apotheke?

In der Apotheke?

„Hier, Hallo, Sie haben auch die Creme gekauft, ich habe das gesehen. Donnerstag, 17.30 Uhr im Asternweg 7, das Codewort lautet „eincremen“.

Per Annonce?

„Hier, Hallo, am Donnerstag um 17.30 Uhr treffen wir uns im Asternweg 7 und diskutieren über Feuchtcreme. Kommt vorbei. Es wird feuchtfröhlich.“

Meine Güte, dieser Werbespot geht garnicht.

Und last but not least die Dame auf dem Klo, welche mit heruntergelassener Hose auf dem Schacht sitzend fragt, wieso wir bei Blasenschwäche Binden benutzen. Und welche dann Wasser aus der Vase in eine Vorlage giest um ihr Produkt zu pimpen.

Kennt Sie Rossmann, DM, Müller und Co. nicht?

Genannte Werbungen stellten uns Frauen dar als würden wir auf einem anderen Stern leben und jeglichen Bezug zur Realität verloren haben. Als wären wir nach den Wechseljahren staubtrockene, diskutierende, nach einem „Richter Nase“ brüllende Wesen.

Da lobe ich mir fast die Werbung, wenn eine Milchflasche „Muh“ brüllt und eine Verkäuferin aus dem Einzelhandel einfach nur mal Glück hatte. Muh! Ihr ahnt um welche Milch es gerade geht. ^^

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Tagebücher – Selbstreflexion nach über 35 Jahren.

(Quelle Bild: Pixabay/Pexels)

Ich musste vorletzte Woche einen Blick in mein Tagebuch werfen, es ging quasi um die Aufklärung eines Sachverhaltes. Das Ding war so gut versteckt, dass ich stundenlang mit der Suche beschäftigt war. Dann lag es in meinen Händen und ich musste erstmal total viel lesen bis ich zur brisanten Stelle kam. Das Sachverhalt konnte geklärt werden, aber das nur am Rande.

Natürlich habe ich weitergelesen und weitergelesen und weitergelesen. Und kam zu der Erkenntnis, dass ich damals in den 80er Jahren sicherlich nicht mit mir befreundet sein wollte. Meine Eintragungen waren schwermütig, total überdramatisiert und irgendwie hatte mich scheinbar jeden Tag der Weltschmerz gepackt. Furchtbar! Ich konnte beim lesen mein Jaulen von damals hören. Obwohl ich nichts auszustehen hatte. Aber gut, Mitte der 80er Jahre muss mich die Pupertät heimgesucht haben. So wäre das Genassel jedenfalls zu erklären.

Ich durfte die Tage ein Gespräch verfolgen zwischen Vater und Tochter. Da ging es auch um Tagebücher. Der Vater hatte nämlich auch eins geführt. Was mich schwer beeindruckte. Ich dachte immer das ist „Mädchenkram“. Jedenfalls hatte der Vater seiner Tochter aus seinem Tagebuch hin und wieder vorgelesen. Damals, als sie noch klein war. Ich meine mich zu erinnern, dass er das immer tat wenn sie krank war.

Als er dann erzählte, dass er viele Passagen überspringen musste, stieg in mir schon ein kleiner Lachkrampf hoch. Weil ich mir so gut vorstellen konnte welche Episoden man vor den Kindern besser verheimlicht.

Als die Tochter dann anmerkte, dass sie das total grausam fand, also das Vorlesen aus dem Tagebuch des Vaters vom selbigen, da ging mein Kopfkino an. Zum einen fand ich das total rührend, aber auch zum schmunzeln.

Ich könnte niemandem, wirklich niemandem, aus meinem Tagebuch vorlesen. Weder meinem Kind noch dem Rest der Familie, auch nicht meinem Bankberater oder Hausarzt. Weil die wahrscheinlich alle kopfschüttelnd und heulend vor mit sitzen würden. Ich hatte schon mit 13 Jahren einen Hang zur Theatralik und war dem Schreiben wohl in diesen jungen Jahren schon zugewandt.

Es ging viel um Jungs, um meine grottenschlechte Quote so beziehungstechnisch. Und um Balladen. Ich habe immer auch die Musik in meinem Tagebuch verewigt. Das waren Songs bei denen ich mir heute, wenn sie im Radio laufen, nach 10 Sekunden 4 Lagen Küchenrolle auf Augen und Nase dücken muss weil die so traurig sind.

Was mich beim nochmaligen lesen wunderte war die Tatsache, dass ich mich scheinbar auf Knopfdruck ver- und auch entlieben konnte. Wie am Fließband. Wollte der eine nicht, war der nächste schon auf der Agenda. Ich musste mittendrin so lachen.

Wenn dieses Tagebuch jemand findet, dann bin ich geliefert. Ich werde es wahrscheinlich irgendwann mal verbrennen. Damit im nachhinein keiner denkt:

„Komisch war sie ja schon immer, aber das schlägt dem Fass den Boden aus!“

Es gab aber auch positive Einträge: Wenn es um Essen ging oder Schlafen. Beim lesen enstand der Eindruck ich habe die Schule noch hinbekommen, danach habe ich geschlafen. Bis zum Essen. Irgendwann mittendrin habe ich mich verliebt. Danach wurde wieder geschlafen. Bis zum Essen. Und so weiter und so fort. Ein Teufelskreis. ^^

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